Am Sonntag den 9. Juni startet um 10:00 Uhr die diesjährige Bezirkswanderung der Naturfreunde am Parkplatz „Englen G’häu“, bei der Wertholz-Submissionsfläche der Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau-Ulm w.V., nahe dem Industriegebiet an der A7 nordwestlich von Langenau.
Das Waldgebiet nahe Bernstadt, westlich von Langenau, hat eine lange, bewegte Geschichte. Im Spätwinter 1990 wurde das Gebiet von den Orkan Vivian und Wiebke heimgesucht. Den Orkanen fielen damals vor allem Fichten zum Opfer. Einige der Sturmwurfflächen wurden als Bannwald ausgewiesen, andere mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen wieder aufgeforstet. Die dabei ablaufenden Prozesse wurden in den Folgejahren an mehreren Standorten in Baden-Württemberg, auch hier in Langenau, wissenschaftlich begleitet – u.a. faunistisch durch die Abteilung Biologie III der Universität Ulm. Geleitet wird die Wanderung von Dr. Karl-Heinz Müller, der an den damaligen faunistischen Untersuchungen in Langenau beteiligt war.
Jetzt nach über 30 Jahren lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, was entstanden ist. Das damalige Ziel war es herauszubekommen, wie sich Sturmwurfflächen regenerieren, ob und wie sie als Ausgangspunkt für Borkenkäferkalamitäten wirken und welche Maßnahmen zur weiteren Nutzung sinnvoll sind.
Gleichzeitig werden während der ca. 5 km langen Wanderung historische, forstliche, floristische und faunistische Aspekte mit angesprochen. Das Waldgebiet östlich des Felsgebietes „Fohlenhaus“ im Lonetal, wurde ursprünglich landwirtschaftlich genutzt. Später entstanden hier Waldgebiete, die zunächst im Mittelwaldbetrieb genutzt und schließlich in Wirtschaftsforste, sowohl Misch- als auch Fichtenforste, überführt wurden.